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Wenn der Körper “Genug” sagt: Wie die Leistungsgesellschaft uns krank macht (und wie wir zu uns selbst zurückfinden)

  • Writer: Diana Werner
    Diana Werner
  • Dec 4
  • 3 min read

Inspiriert von “Müdigkeitsgesellschaft” von Byung-Chul Han. Eine Lektüre, die ich mit Nachdruck empfehle.


Philosophie: Raum für Selbstreflexion und Pause

Es gibt einen Moment, fast unmerklich, in dem der Körper aufhört zu flüstern und beginnt zu schreien. Es ist kein plötzlicher Ausbruch, sondern die stille Konsequenz einer jahrelangen Anhäufung: von Erwartungen, von Selbstüberforderung, von einem Leistungsmodus, der zur Lebensform geworden ist.

Wir leben in einer Kultur, in der Erschöpfung nicht mehr vom körperlichen Arbeiten kommt, sondern vom ständigen Druck, mehr zu sein, mehr zu leisten, mehr zu beweisen. Byung-Chul Han beschreibt es präzise: Wir sind Leistungssubjekte, Selbstausbeuter, die keinen externen Aufseher mehr brauchen. Wir haben den Druck verinnerlicht und werden so zu unseren eigenen Antreibern.

Das Problem: Was wir als “nur mental” wahrnehmen, schreibt sich früher oder später in den Körper ein. Und der Körper, der nie lügt, manifestiert es deutlich.


Wenn chronische Erschöpfung körperlich wird

Wenn der Geist beschleunigt, spricht der Körper seine eigene Sprache:

  • Verspannungen ohne ersichtlichen Grundständig

  • hochgezogene Schultern immer

  • wiederkehrende Muskelverhärtungen

  • Müdigkeit, die selbst Schlaf nicht löst anhaltende

  • Entzündungen Gewebeadhäsionen

  • Schmerzen, die scheinbar “aus dem Nichts” kommen


Diese Signale sind keine Übertreibung und keine Schwäche. Es sind physiologische Mechanismen, die sagen: “Ich kann dieses Tempo nicht halten.”


Wirklich auszuruhen ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit

Die Paradoxie ist deutlich: Nicht auszuruhen ist einfach, richtig auszuruhen ist schwierig.

Die Gedanken loszulassen, die innere Wachsamkeit zu senken und das Nervensystem aus dem Überlebensmodus zu holen, das ist keine spontane Entscheidung, sondern eine Praxis. Und dafür brauchen wir einen sicheren Raum, der zur Ruhe einlädt.

Hier werden manuelle Therapien zu weit mehr als nur einer Massage. Sie geben einem Körper, der zu lange in Alarmbereitschaft war, ein Stück Menschlichkeit zurück.

In meinen Sitzungen arbeiten wir daran,

  • tiefe Verspannungen zu lösen

  • Adhäsionen im Gewebe zu reduzieren

  • Beweglichkeit und Funktion wiederherzustellen

  • das autonome Nervensystem zu regulieren

  • Cortisol zu reduzierendem

  • Körper eine echte Pause zu ermöglichen


Wenn jemand auf der Liege zur Ruhe kommt, behandle ich nicht nur Muskeln. Ich arbeite mit der Geschichte seiner Erschöpfung.


Mehr Pause, mehr Philosophie, mehr kluges Training: weniger Tabletten

Wie Dr. Marinoff in “Platon statt Prozac” schreibt, kann Philosophie praktische Werkzeuge bieten, um Lebensfragen zu begegnen, ohne sie chemisch zum Schweigen zu bringen.


Ich sehe es täglich: Beim ersten Schmerz suchen wir nach etwas, das ihn sofort zum Verstummen bringt. Eine Tablette, ein Entzündungshemmer oder Ablenkungsgewohnheiten.

Doch der Körper möchte kein chemisches Schweigen. Er möchte Pause.


Pause, um zu atmen.

Pause, um zu fühlen.

Pause, um Prioritäten zu ordnen.

Pause, um sich selbst zuzuhören.


Der Körper braucht ebenfalls etwas, das viele vergessen: Philosophie, nicht als intellektueller Luxus, sondern als Anker für wesentliche Fragen:

Welches Tempo möchte ich leben? Welche Lasten gehören nicht mehr zu mir? Wozu sage ich Ja, obwohl mein Körper Nein sagt?


Philosophie ordnet den Geist, reduziert Angst und erleichtert Selbstansprüche.

Gleichzeitig braucht der Körper intelligente Bewegung: bewusst, progressiv und respektvoll. Keine körperliche Bestrafung, sondern somatische Bildung. Bewegung, die Präsenz schafft, nicht Verschleiß.

Weniger Tabletten, um Signale zu unterdrücken. Mehr Zuhören, um sie zu verstehen. weniger Dringlichkeit und mehr Verständnis.


Berührende Therapie gibt dem Körper Grenzen zurück

In einer Gesellschaft des “immer mehr” verliert der Körper seine Grenzen.

Therapeutische Berührung, tief, präzise und sicher, erinnert ihn daran:

Hier darfst du anhalten. Hier darfst du loslassen. Hier musst du nicht leisten.

Viele Klientinnen und Klienten sagen nach einer Sitzung:

"Ich wusste nicht, wie viel ich getragen habe". "Ich wusste nicht, dass es so weh tut."

Manchmal wird klar, dass Entscheidungen anstehen oder Gewohnheiten losgelassen werden wollen. Loslassen schafft Raum für Veränderung.

Wir erkennen das Gewicht der Erschöpfung erst, wenn wir es ablegen. Und in diesem Loslassen beginnt echte Verbesserung.



Philosophische Lektüren zur Begleitung

(klar, zugänglich, transformierend)


Müdigkeitsgesellschaft von Byung-Chul Han

Palliative Society von Byung-Chul Han

Die Kunst des Atmens von Thich Nhat Hanh

Slow von Carl Honoré

Selbstbetrachtungen von Marc Aurel

The Power of Simplicity von Laurie Santos


Gesundheit beginnt, wenn wir das Tempo reduzieren

Wenn du Erschöpfung, Stress, Schmerzen, Angst oder Energiemangel spürst, dann versagt dein Körper nicht. Er spricht mit dir.

In meinen manuellen Therapien begleite ich diesen Dialog durch Anatomie, Nervensystemregulation und tiefe Gewebelösung. Denn bevor dein Körper Kraft braucht, braucht er Raum.

In der Müdigkeitsgesellschaft ist Selbstfürsorge kein Luxus. Es ist ein Akt des Widerstands. Eine verkörperte Philosophie. Eine Rückkehr zu dir selbst.


Möchtest du diese echte Pause in deinem Körper spüren?

Ich lade dich ein, meine Praxis in Berg (Thurgau) zu besuchen und dir einen Raum zu schenken, in dem dein Körper endlich loslassen darf.


Buche deinen Termin online oder telefonisch 076 576 7568 und finde zurück in deinen eigenen Rhythmus.


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